Ägypten will moderne deutsche Militärtechnik kaufen

Freitag, 12. September 2014 | Kategorie: News

Deutschlands Rüstungsexporte in Krisenregionen nehmen weiter Fahrt auf, trotz der großen Diskussionen über die moralische Zulässigkeit hierzulande. Nächster „Problemkandidat“, der sich High-Waffen „Made in Germany“ wünscht, ist Ägypten. Mit modernen deutschen Panzern will Ägyptens zwielichtiger Präsident Al-Sisi vermeintliche „Terroristen“ auf der Sinai-Halbinsel bekämpfen.

Aus deutschen Politkreisen wurde verlautbart, dass Kairo vor allem an den Radpanzern vom Typ „GTK Boxer“ der deutschen Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann interessiert ist, ebenso an den Spürpanzern der Marke „Fuchs“. Militärexperten sehen diese Panzerfahrzeuge für einen Einsatz auf dem Sinai jedoch als untauglich an, da sich die islamistischen Untergrundkämpfer auf einen Kleinkrieg in Form von Attentaten und Hinterhalten spezialisiert haben und eine offene Feldschlacht gegen Panzer und Artillerie ohnehin meiden.

Ägypten möchte seine Armee massiv modernisieren

Schon seit einigen Monaten führt die ägyptische Armee auf dem Sinai einen offiziellen „Kampf gegen den Terror“, wobei die Armee auch gegen lokale Zivilisten mit äußerster Härte vorgeht. Unter der Herrschaft der Muslimbrüder unter dem mittlerweile abgesetzten Präsident Mursi hatten sich in der an Israel grenzenden Wüsten-Halbinsel El-Kaida-nahe Gruppierungen festgesetzt. Al-Sisi, der diktatorisch regiert und weit von einem freiheitlich-demokratischen Herrscher entfernt ist, möchte diese Gruppierungen nun wieder verdrängen, was wegen seiner eigenen staatlichen Anti-Terror-Politik jedoch nur schwer funktionieren dürfte. Die willkürlichen Verhaftungen seiner Soldaten und Polizisten spülen den Islamisten nämlich immer neue junge Freiwillige in die Arme. Die deutsche Bundesregierung und die für Waffenlieferungen zuständigen Gremien in Berlin werden in den kommenden Wochen nun abwägen und entscheiden müssen, ob sie den Waffenlieferungen an Kairo zustimmen oder nicht.