Architektur

Ägypten Architektur Ägyptische Architektur lässt die meisten Menschen zunächst an die Monumentalbauten der Pharaonenzeit denken, an Tempelanlagen und gigantische Pyramiden, die gleichzeitig auch das Wahrzeichen Ägyptens darstellen. Im ganzen Land wurden bislang 101 Pyramiden entdeckt, die berühmtesten sind aber zweifelsohne die drei großen Pyramiden von Gizeh, die zwischen 2700 und 2560 v.Chr. erbaut wurden. Die Grabstätten der Pharaonen Cheops, Chephren und Mykerinos zählten in der Antike zu den Sieben Weltwundern.

Berühmte Bauwerke

Nicht weniger bekannt ist Abu Simbel, die Tempelanlage Pharao Ramses‘ II., deren Eingang von vier Kolossalfiguren flankiert wird.

Der mächtige Karnak-Tempel wurde innerhalb von zwei Jahrtausenden unter der Herrschaft zahlreicher Pharaonen erbaut und immer wieder erweitert. Heute bietet sich dem Besucher ein wahres Labyrinth aus Tempeln, Toranlagen und Säulenhallen, die dennoch aufgrund der Unveränderlichkeit der altägyptischen Architektur eine Einheit bilden. Über eine rund 3 km lange Prachtstraße ist der Karnak-Tempel direkt mit dem Luxor-Tempel verbunden, der sich mitten in der heutigen Stadt Luxor befindet. Beinahe modern mutet dagegen der Hatschepsut-Tempel in Theben-West an, der geometrisch und geradlinig als Terrassen-Tempel erbaut wurde.

Auch Hellenismus und Römerzeit haben in Ägypten ihre Spuren hinterlassen. Schönstes Beispiel hierfür ist zweifelsohne der ptolemäisch-römische Isis-Tempel von Philae, der auf einer Insel errichtet wurde.

Wohnarchitektur

Im Gegensatz zur monumentalen Steinarchitektur sind die Wohngebäude der alten Ägypter kaum erhalten, da diese größtenteils aus vergänglichen Materialien erbaut wurden. Gebrannte Lehmziegel bildeten das wichtigste Baumaterial für die kleinen rechteckigen Hütten, die innen und außen zumeist weiß getüncht waren. Die Wohnhäuser der unteren Bevölkerungsschichten waren klein, zweckmäßig und dicht bewohnt, allen gemeinsam ist auch das große Flachdach, das über eine Außentreppe zu erreichen war. Die Häuser der Oberschicht unterschieden sich in der Grundform kaum von denen ihrer ärmeren Nachbarn, sie waren jedoch sehr viel größer, reich verziert und von prächtigen Gärten umgeben.

Kontraste

Bis heute hat sich wenig an den großen Gegensätzen zwischen den Wohnverhältnissen der Armen und denen der Reichen verändert. Ärmere Bevölkerungsschichten leben dichtgedrängt in selbstgebauten Hütten aus Sperrholz, Autodächern, Benzinfässern und Wellblech. Allerorts prägen große Bauruinen das Stadtbild, daneben ragen regelrechte Wohntürme aus Beton in den Himmel, die die beengten Verhältnisse in den ägyptischen Städten optimal auszunutzen versuchen.

Moscheen

Fester Bestandteil der Architektur Ägyptens sind auch die Moscheen mit ihrem weithin sichtbaren Minarett, über die jedes noch so kleine Dorf verfügt. Allein in der Hauptstadt Kairo befinden sich mehrere hundert Moscheen; die berühmtesten unter ihnen sind die Mohammed-Ali-Moschee auf der Zitadelle und die Sultan-Hasan-Moschee, die im 14. Jahrhundert die größte Moschee der Welt war.