Ägyptische Götter

Ägypten Götter Das Pantheon der Alten Ägypter ist reich bevölkert und für uns Menschen der Gegenwart nur schwer überschaubar. So ganz anders waren die religiösen Vorstellungen vor Tausenden von Jahren, so fremdartig und zugleich faszinierend für uns Menschen der Neuzeit.

Die Entstehung der Welt

In einem der Schöpfungsmythen der Alten Ägypter entstand die Erde aus einem gewaltigen, alles umfassenden Ozean. Auf dem Urhügel, der daraus auftauchte, wurde der Sonnengott Re geboren, der auch als Falke erschien. Im Laufe der Zeit verschmolz er mit dem Gott Amun zu Amun-Re.

Die Kinder des Amun, Schu und Tefnut (Luft und Wasser), zeugten Geb und Nut (Erde und Himmel). Sprösslinge von Erde und Himmel waren Osiris (Fruchtbarkeit) und Isis (fruchtbares Land), sowie Seth (Dürre) und Nephtys (Wüste). Seth ermordete seinen Bruder Osiris und warf den Leichnam in den Nil.

Isis, die Schwester und Gemahlin des Osiris, war darüber so verzweifelt, dass sie unermüdlich nach ihrem Bruder suchte und seine sterblichen Überreste schließlich in Byblos entdeckte. So rettete sie seine Seele, und Osiris wurde fortan zum Gott der Toten, der Auferstehung und des ewigen Lebens. Isis wurden große Zauberkräfte zugesprochen, und oft ist sie bildnerisch als Vogel dargestellt, der Osiris mit seinen Flügeln beschützt. Sie erreichte nach schweren Kämpfen, dass ihr Sohn, der falkenköpfige Horus, den Thron des Vaters besteigen konnte.

In der memphitischen Schöpfungslehre wiederum ist Ptah der Schöpfergott und gleichzeitig Schutzgott der bildenden Künstler und Handwerker. Da Ptah in mumienartiger Gestalt dargestellt wurde, erklärten ihn die Ägypter später zu einem Totengott. Dieses Amt musste er sich wohl mit dem schakalköpfigen Anubis teilen, der auch der Gott der Einbalsamierung und der Bestattungsriten war.

Die Götter und Ihre Aufgaben

Der ältägyptische Götterhimmel war also in ständiger Bewegung: Im Laufe der Jahrtausende wurden den einzelnen Göttern wechselnde Funktionen zugeordnet, mehrere Götter konnten die gleiche Aufgabe haben und sich in unterschiedlicher Gestalt zeigen. Und darüber hinaus hatte jede Region zusätzlich ihre eigenen Ortsgötter, von denen einige in späterer Zeit zu Reichsgöttern wurden.

Menschen als Götter

Aber auch Menschen gelang der Aufstieg in den ägyptischen Götterhimmel. Allen voran ist hier der Weise und Baumeister Imhotep zu nennen. Sein Name bedeutet „Der in Frieden kommt“. Imhotep war der Ratgeber und Architekt des Pharao Djoser, für den er um 2650 v.Chr. die Stufenpyramide von Sakkara, das erste monumentale Steinbauwerk der Menschheit, errichten ließ. Imhotep stieg in späteren Dynastien zum Gott auf. Die Griechen verehrten ihn als Imuthes und setzten ihn zuweilen mit ihrem eigenen Heilgott Asklepios gleich.