Wer wird der neue ägyptische Präsident?

Mittwoch, 25. April 2012 | Kategorie: News

Der Wahlkampf ist in vollem Gange: am 23. Mai 2012 wird der neue Präsident Ägyptens gewählt. Das politische Großereignis wirft seine Schatten voraus. Zuletzt wurden erst elf Kandidaten von der Wahl ausgeschlossen. Nunmehr kämpfen noch zwölf Bewerber um das höchste Staatsamt im Land am Nil. Das Portal alsharq.de stellte nun die vier aussichtsreichsten Bewerber vor.

Nachdem zuletzt Khairat al-Shater und Salah Hazem Abu Ismail von den Gerichten disqualifiziert wurden, gilt Abdal Moneim Abu al-Futuh als der Mann mit den größten Chancen auf die Präsidentschaft. Der 60-Jährige hatte den Muslimbrüdern im vergangenen Jahr den Rücken gekehrt. Abu al-Futuh ist schon lange in der Opposition des Landes aktiv, heißt es. Innerhalb der Muslimbrüder galt er bis zu seinem Ausstieg als Reformer und sprach sich gegen das Mubarak-Regime aus. Als Präsident wolle er die immer weiter aufreißende Kluft zwischen Islamisten und Liberalen schließen. Zudem setzt er sich für die Gleichstellung der Frau und der Kopten ein. Als sein größter Gegner gilt Amr Mussa. Er arbeitete bereits unter mehreren Staatschefs als Botschafter in der Schweiz, Indien und bei den Vereinten Nationen. 1991 wurde Mussa Außenminister, 2001 Generalsekretär der Arabischen Liga. Er kann vor allem auf Rückhalt bei der bürgerlichen Demokratiebewegung zählen, allerdings könnte ihm auch die Nähe zum Diktator Mubarak schaden.

Top-Kandidat wurde disqualifiziert

Nachdem der eigentliche Top-Kandidat der Muslimbrüder von der Wahl ausgeschlossen wurde, tritt für sie Mohammed Mursi an. Er ist seit einem Jahr Vorsitzender der Freiheits- und Gerechtigkeitspartei (FJP). Er will sich vor allem für die Wirtschaft und die Sicherheit einsetzen. Der Verfassungsrechtler Mohamed Selim al-Awa war bislang Berater der Regierungen im Jemen, Kuwait, Pakistan, Sudan und Saudi-Arabien. Allerdings kann er kaum Unterstützung von der christlichen Minderheit und den säkularen Demokratiebewegungen erwarten.